Die AG kritische Psychotherapeut*innen informiert sehr umfassend und verständlich über alle Hilfs- und Sofortmaßnahmen, die Klient*innen und Psychotherapeut*innen betreffen. Wir leiten diesen newsletter mit der Bitte weiter, diesen ebenfalls an Kolleg*innen weiterzuleiten, die damit die Möglichkeit haben, Betroffene zu informieren bzw. selbst um Unterstützung anzusuchen. Es ist durchaus empfehlenswert, den newsletter selbst zu abonnieren und im Archiv nach weiteren Infos zu stöbern.
Der Neswletter derAG kritische Psychotherapeut*innen im Wortlaut:
Härtefall-Fonds – Sicherheitsnetz für Selbständige
Die Wirtschaftskammer hat soeben auf ihrer Website die Rahmenbedingungen für den Härtefallfonds veröffentlicht. Zuschüsse aus dem Härtefallfonds können ab Freitag 27. März 2020 17.00 Uhr auf der Website der WKO beantragt werden (https://www.wko.at/service/haertefall-fonds-phase-2.html).
Wie hoch ist der Zuschuss?
Der Härtefall-Fonds bringt einen Zuschuss, der auch später nicht zurückgezahlt werden muss und besteht aus zwei Phasen:
Phase 1 – Soforthilfe (Antragstellung ab 27.03., 17:00 Uhr
- Bei einem Nettoeinkommen von weniger als 6.000 Euro jährlich: Zuschuss von 500 Euro
- Bei einem Nettoeinkommen ab 6.000 Euro jährlich: Zuschuss von 1.000 Euro
- Antragstelle, die über keinen Steuerbescheid verfügen, erhalten einen Zuschuss von 500 Euro
Phase 2 (genaue Kriterien und Zeitpunkt sind seitens Regierung noch in Ausarbeitung):
- Der Zuschuss wird max. 2.000 Euro pro Monat auf maximal 3 Monate betragen.
- Der Zuschuss richtet sich nach der Höhe der Einkommenseinbuße.
Wer kann einen Zuschuss aus dem Härtefall-Fonds beantragen?
Beim Härtefall-Fonds wird auf den Unternehmer bzw. die Unternehmerin abgestellt. Eine Wirtschaftskammermitgliedschaft ist nicht Voraussetzung. Antragsberechtigt sind folgende Gruppen:
- Ein-Personen-Unternehmer_innen
- Kleinstunternehmer_innen, die weniger als 10 Vollzeit-Äquivalente beschäftigen
- Erwerbstätige Gesellschafter_innen, die nach GSVG/FSVG pflichtversichert sind
- Neue Selbständige wie z.B. Vortragende und Künstler_innen, Journalist_innen, Psychotherapeut_innen
- Freie Dienstnehmer_innen wie EDV-Spezialist_innen und Nachhilfelehrer_innen
- Freie Berufe (z.B. im Gesundheitsbereich)
Kunstschaffende: Es wird zusätzlich auch einen Unterstützungsfonds für von COVID‑19 betroffene Künstler_innen geben – Details folgen.
Non-Profit-Organisationen: Für diese gelten eigene Förderrichtlinien, die jedoch noch nicht vorliegen!
Voraussetzungen für einen Zuschuss: wirtschaftlich signifikante Betroffenheit von COVID 19
Das bedeutet:
- Sie sind nicht mehr in der Lage, die laufenden Kosten zu decken
oder - von einem behördlich angeordneten Betretungsverbot aufgrund von COVID-19 betroffen
oder - haben einen Umsatzeinbruch von mindestens 50% zum Vergleichsmonat des Vorjahres.
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:
- Rechtmäßig selbstständige_r Betreiber_in eines gewerblichen Unternehmens oder eines freien Berufes (egal ob Kammermitglied oder nicht)
- Unternehmensgründung bis 31.12.2019 – Zeitpunkt: Eintragung der Gewerbeberechtigung oder Aufnahme unternehmerische Tätigkeit
- Sitz oder Betriebsstätte in Österreich
- Härtefall: Nicht mehr in der Lage, die laufenden Kosten zu decken oder behördlich angeordnetes Betretungsverbot oder Umsatzeinbruch von mindestens 50% zum Vergleichsmonat des Vorjahres
- Obergrenze: im letzten abgeschlossenen Wirtschaftsjahr darf Einkommen max. 80% der jährlichen sozialversicherungsrechtlichen Höchstbeitragsgrundlage betragen – wenn kein Einkommensteuerbescheid vorhanden, dann eigene Schätzung der Einkünfte
- Untergrenze: Pflichtversicherung in der Krankenversicherung – Einkünfte von zumindest 5.527,92 Euro p.a.
- Keine weiteren monatlichen Einkünfte über der Geringfügigkeitsgrenze (460,66 Euro), z.B. aus Vermietung und Verpachtung
- Keine Mehrfachversicherung in der Kranken- und/oder Pensionsversicherung
- Keine weiteren Barzahlungen von Gebietskörperschaften aufgrund von COVID-19
- Die Inanspruchnahme von Garantien und Kurzarbeit (für etwaige Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer bei Kleinstunternehmen) UND des Härtefallfonds ist ausdrücklich möglich.
- Keine kumulierte Inanspruchnahme von Härtefall-Fonds UND der mit 15 Milliarden Euro dotierten Notfallhilfe für betroffene Branchen – eine spätere Anrechnung ist möglich
- Kein Insolvenzverfahren anhängig und kein Reorganisierungsbedarf – die URG Kriterien (Eigenmittelquote weniger als 8%, fiktive Schuldentilgungsdauer mehr als 15 Jahre) dürfen im vergangenen Wirtschaftsjahr nicht verletzt worden sein
Von einer Förderung ausgenommen sind Personen, die zum Antragszeitpunkt eine Leistung aus der Arbeitslosenversicherung oder aus der gesetzlichen Pensionsversicherung beziehen.
Welche Unterlagen sollte ich für die Beantragung vorbereiten?
Die Wirtschaftskammer wickelt die Förderungen für die Bundesregierung ab. Dafür werden einige Daten zur Identifikation des Förderwerbers gebraucht. Bitte halten Sie folgende Unterlagen für die Beantragung bereit:
* Haben Sie einen WKO-Benutzeraccount? Falls ja, geben Sie diesen beim Einstieg ins Formular an. Dann ersparen Sie sich das Ausfüllen einiger Daten. Sie können aber auch ohne WKO-Benutzeraccount einsteigen.
* Ihre persönliche Steuernummer
* Ihre KUR ODER GLN:
Die KUR ist Ihre Kennziffer des Unternehmensregisters. Sie finden diese im eigenen Account des Unternehmensserviceportals (USP). Nach dem Login im Unternehmensserviceportal klicken Sie im Block „Mein USP“ auf „Unternehmensdaten anzeigen“. Auch Ihre Global Location Number (GLN) finden Sie im Unternehmensserviceportal in Ihren Unternehmensdaten. Wirtschaftskammer-Mitglieder finden ihre GLN auch öffentlich unter: https://firmen.wko.at/Web/SearchSimple.aspx
Als Freier Dienstnehmer müssen Sie weder KUR noch GLN eintragen.
* Halten Sie bitte auch Ihren gültigen Personalausweis, Reisepass oder Führerschein zur Identifikation bereit. Nachdem Sie den Antrag fertig ausgefüllt und abgeschickt haben, werden Sie ein Mail bekommen, in dem Sie um diesen Identifikationsnachweis gebeten werden.
* Sind die Daten eingetragen, klicken Sie am Ende des Formulars auf “Einreichen”.
* Danach erhalten Sie ein Bestätigungs-E-Mail. Aber Achtung: Das ist noch keine Zusage für die Förderung.
* In diesem Mail erhalten Sie auch einen Link, wo Sie binnen 72 Stunden Ihren Identifikationsnachweis hochladen müssen. Andere Variante: Sie laden den unterschriebenen Antrag hoch.
Sobald die Prüfung Ihres Antrags abgeschlossen ist, erhalten Sie eine E-Mail-Benachrichtigung, und bei Erfüllen der Förderrichtlinien wird das Geld auf Ihr Konto überwiesen.