Ausbildungsinhalte
Umfang und Details des Curriculums
1. Jahr
Ausbildungsziel des 1. Jahres:
Grundlegendes Verständnis von systemtherapeutischer Gesprächsführung, Aneignung einer systemtherapeutischen Haltung und den sich daraus ergebenden Beziehungsanforderungen, Auseinandersetzung mit den erkenntnistheoretischen und systemtheoretischen Grundlagen, therapeutische Prozessgestaltung (beginnende Expert*innenschaft, erkenntniskritische Haltung), Verständnis biopsychosozialer Prozesse und Leidenszustände
Struktur des 1. Jahres:
| 8 WE Theorie/Praxis Ausbildung | 120 AE |
| Gruppensupervision | 40 AE |
| 1. Kolloquium | |
| Gruppenselbsterfahrung während des 1. Jahres | 40 AE |
Inhalte des 1. Jahres:
- Erstkontakt, Erstgespräch, Prozessaufbau, Protokollierung und Dokumentation des
therapeutischen Gesprächs - Kontexte, Bedingungen von Therapie, Konsensualisierung eines Therapieziels
- Grundlegende Prinzipien hilfreicher menschlicher Begegnung
- Konstruktivismus – Konstruktionismus als erkenntnistheoretische Grundlagen
- Systemtheoretische Grundlagen
- Geschichte und Gegenwart familiären Zusammenlebens
- Genogramm und Biographiearbeit
- Geschichte der systemischen Familientherapie
- Systemtherapeutisches Fallverstehen
- Systemische Diagnostik, psychiatrische Grundlagen
- Zirkularität, Hypothetisieren, Neutralität, Wirkverständnis
- Frageformen und -techniken 1 (Positive Konnotation, Metaphern, …)
- Psychologische Grundlagen (Lern-, Bindungstheorie, …)
Praktikum: im Rahmen der AST, Einführung durch das Reflecting Team Intro
2. Jahr
Ausbildungsziel des 2. Jahres:
Grundkompetenzen der systemtherapeutischen Gesprächsführung sicher anwenden können, Ausweitung des Interventionsrepertoires, Erfahrungen mit dem systemtherapeutischen Arbeiten im Mehrpersonensetting; eigene und beobachtete Therapieprozesse nachvollziehbar reflektieren, Reflexion der therapeutischen Beziehung und deren Beitrag zur (erstrebten) Veränderung.
Die Studierenden beginnen engmaschig begleitet ihre Erfahrungen mit der Arbeit mit Klient*innen zu machen und diese zu reflektieren. Dadurch wird der Aufbau der eigenen psychotherapeutischen Identität verstärkt.
Struktur des 2. Jahres:
| 8 WE Theorie/Praxis Ausbildung | 120 AE |
| Gruppensupervision | 40 AE |
| Gruppenselbsterfahrung während des 2. Jahres | 40 AE |
| 2. Kolloquium (Live-Supervision) |
Inhalte des 2. Jahres:
- Evokation des Unterschieds als zentrale Absicht
- Richtungen der Systemischen Familientherapie, deren Konzepte und Methoden:
lösungsorientierte, narrative, hypnosystemische, visualisierende Interventionen,
Aufgaben und Teilearbeit - Systemische Diagnostik
- Settings (Einzel-, Paar- und Familientherapie, Co-Therapie, Team), Kinder und Jugendliche
- Interventionen / Fragetechniken (2), Darstellung und Aktion (Sculpting, Rollenspiel,
Familienbrett, Imaginative Techniken usw.) - Krisenintervention & Suizidalität
3. Jahr
Status „Psychotherapeut*in in Ausbildung unter Supervision“
Voraussetzungen
- Zustimmung der Lehrgangsleitung
- Teilnahme an Theorie/Praxis-Ausbildungsblöcken (240 AE)
- Teilnahme an Supervisionen (80 AE)
- Teilnahme an Peergroups (100 AE)
- 50% Selbsterfahrung von insgesamt 200 AE (Gruppe 120 AE + Einzel 80 AE) = 100 AE
- Absolvierung des 1. und 2. Kolloquiums
- 380 Std. Praktikum (ges. klinisches Praktikum (150 Std.) und mind. 230 Std. psycho-soziales Praktikum
- Praktikumssupervision (30 AE)
- 100 angenommene Praktikumsprotokolle
Ausbildungsziel des 3. Jahres:
Ausweitung der therapeutischen Kompetenzen im Kontext psychischen Leidens und diagnostizierten Störungsbildern. Verfassung professioneller Dokumentation von Therapieverläufen, die eigene Therapieprozesse nachvollziehbar darstellen. Reflexion der therapeutischen Beziehung und deren Beitrag zu (erstrebten) Veränderung.
Beginn Status „Psychotherapeut*in in Ausbildung unter Supervision“
Struktur des 3. Jahres:
| 4 WE Theorie/Praxis Ausbildung | 90 AE |
| Gruppensupervision | 55 AE |
| Gruppenselbsterfahrung während des 3. Jahres | 40 AE |
| Religion und Ethik | 20 AE |
Inhalte des 3. Jahres:
- Spezifische therapeutische Arbeitskontexte (Zwangskontext, institutioneller Kontext,
Aufsuchende Therapie) - Störungsspezifische systemische Therapie I
- Systemische Traumatherapie
- Paartherapie
- Therapeutisches Arbeiten in spezifischen Familienkonstellationen
- Religion und Ethik
4. Jahr
Ausbildungsziel des 4 Jahres:
zunehmende Sicherheit in der therapeutischen Arbeit in verschiedenen Settings und mit verschiedenen Störungsbildern und Formen menschlichen Leids. In diesem Ausbildungsjahr verschiebt sich der Schwerpunkt zur eigenen psychotherapeutischen Tätigkeit unter Supervision.
Struktur des 4 Jahres:
| 4 WE Theorie/Praxis Ausbildung | 30 AE |
| Gruppensupervision, themenspezifisch, Kolloquium | 85 AE |
Inhalte des 4 Jahres:
- Störungsspezifische systemische Therapie II
- Therapie mit Kindern und Jugendlichen
- Systemische Gruppentherapie
- Vertiefende Kompetenzen zu je gegenwärtig relevanten klinischen Phänomenen („Covid“, „Transgender“ etc.)
- Integration der praxisrelevanten Fragen
- Reflexion
- Abschlussarbeit
- Abschluss und Abschied