Luc Ciompi: Die Rolle der Affekte in der systemischen Therapie
Der Abend wird moderiert von Elisabeth Wagner und Brigitte Lassnig.
Affektive Faktoren spielten im systemischen Diskurs lange Zeit praktisch keine Rolle. Aus erkenntnistheoretischen Gründen wurde mit Bezug auf den Radikalen Konstruktivismus bis in die späten Neunziger Jahre auf die Konzeptualisierung intrapsychischer Prozesse verzichtet. Auch die sich dann durchsetzende Bezugnahme auf die Beobachtertheorie von Niklas Luhmann erleichterte die Integration psychologischer Affekttheorien nicht.
An diesem Abend wird Luc Ciompi sein Konzept der Affektlogik vorstellen: Die Wechselwirkungen von Fühlen und Denken, die energetisch-motivationale Wirkung der Affekte und ihre vielfachen Schalt und Filtereffekte auf Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Denken werden erläutert.
Brigitte Lassnig kommentiert aus der Perspektive Luhmannscher Systemtheorie, Elisabeth Wagner aus der Perspektive eines synergetischen Selbstverständnisses systemischer Therapie. Gemeinsam mit den geladenen Gästen vor Ort wird die Relevanz dieser Theorie für die systemische Praxis diskutiert.
Luc Ciompi war langjähriger ärztlicher Direktor der Sozialpsychiatrischen Universitätsklinik in Bern und einer der führenden Schizophrenieforscher Europas.
Elisabeth Wagner ist Lehrtherapeutin für systemische Familientherapie an der la:sf und hat gemeinsam mit Ulrike Russinger das Buch „Emotionsbasierte systemische Therapie“ verfasst.
Brigitte Lassnig ist Lehrtherapeutin für systemische Familientherapie an der la:sf und Luhmann-Kennerin.
Die Veranstaltung wird hybrid geführt. Elisabeth Wagner und Brigitte Lassnig moderieren den Abend im Saal der la:sf, und Luc Ciompi wird via Zoom zugeschaltet.
Datum: 5. Mai 2021, 18.45–21 Uhr (3 EH), Einlass ab 18.30 Uhr
Ort: la:sf, 1130 Wien, Trauttmansdorffgasse 3a / zoom
Kosten: € 70,– / € 50,– (Ermäßigung für Student*innen und Auszubildende der Fachspezifika und Propädeutika)
Anmeldung erforderlich: office@la-sf.at